Amelie vom Sultmerberg

15.01.2006 - 06.05.2018

 

Loup Romani x Chiara du diable tetù

- fauve -

61,8 cm, HD-frei,

BH, A0

BCD - VDH-BCD R 4514

 

 

Amelie wurde am 15.01.2006 in Northeim bei ihrer Züchterin Marina Grams geboren. Amelies Mama ist die Schwester von meiner Cheyenne und Marina eine gute Freundin von mir. Eigentlich wollten wir damals ja nur mal gucken... Aber bereits nach dem zweiten Gucken stand fest - die mit der schwarzen Schnute soll es sein.

Im März kam sie dann zu uns und hat sich prächtig entwickelt. Anfangs war Cheyenne nicht so von ihr begeistert, immerhin war sie fast 4 Jahre die alleinige Prinzessin im Hause, aber nach einer Woche hatte sich alles eingespielt.

Im Gegensatz zur zarten Cheyenne ist Amelie schon immer ein Pferdchen gewesen. Als Welpe begrüßte sie alle Leute und Hunde mit draufzu rennen und anspringen, was mir ja völlig unbekannt war von Cheyenne. Zum Glück ist sie heute etwas vorsichtiger - außer bei guten Freunden. Und auch Hunde, die sie noch aus Welpenzeiten kennt und mag, werden noch immer so stürmisch begrüßt - nicht unbedingt zur großen Freude der Hunde... 

Trotz aller Befürchtungen blieb Cheyenne Chef des Hunderudels und hat sich von der "Kleinen" nichts bieten lassen. Bei ihren Kämpfchen hat sie sich zwar oft auf dem Rücken rumgewälzt, aber Amelie durfte nie über sie klettern oder auch nur mal spielerisch am Hals packen. Da gab es Mecker vom Feinsten. Ebenso bei Sachen, die Cheyenne auch noch wichtig waren - wie gebratenes Huhn vom Chinesen, Würstchen, Käse oder daß sich Amelie auf Abstand hinzulegen hatte. Aber Amelie hat alles akzeptiert und so sind sie gut miteinander ausgekommen.

Auch Amelie hat eine Welpengruppe und Junghundgruppe besucht. Sie hat viel gelernt und sich auch viel von Cheyenne abgeguckt, vor allem die ganzen Tricks. Am Anfang dachte ich oft, was hast Du Dir mit dem Hund angetan, weil sie so völlig anders war als Cheyenne und damit kam ich überhaupt nicht klar. Aber in der Zwischenzeit hat sie sich richtig gut gemacht. Hört gut, macht auch gerne mal ein paar Tricks, aber so der richtige Arbeitshund ist sie nicht. Da hat sie oft ihre eigene Meinung zu. Und die ist: och nö.

Als sie 16 Monate alt war, packte mich aber dennoch der Ehrgeiz und ich hab sie zur Begleithundprüfung angemeldet. Vorher haben wir ein paar Wochen extrem geübt und ich war halbwegs guter Hoffnung. Wir haben die Prüfung dann auch bestanden, ich denke aber, das war großes Glück, denn es war warm an dem Tag und sie war so gar nicht motiviert. Aber der Prüfer fand es okay, ich war glücklich und so konnte ich mein Agilitytraining intensivieren.

Agility macht sie richtig gerne, auch wenn ich anfangs nicht davon überzeugt war. Da rannte sie nämlich im Parcours rum, wie sie wollte. Aber sie mußte ja immer zusehen, wenn ich mit Cheyenne trainiert habe und so hat sie sich viel abgeguckt. Sie hat eine enorme Sprungkraft, weiß bloß nicht den Absprungzeitpunkt richtig einzuschätzen, so daß sie oft in den Stangen landet. Das ist auch heute noch so, da sie einfach viel zu wenig trainiert wird. Auf ein paar Turniere im Jahr nehme ich sie aber trotzdem immer mit und sie hat da riesen Spaß. 

 Amelie spielt auch sehr gerne Ball und buddelt und rennt - wenn sie Lust dazu hat -, im Haus ist sie aber auch ein sehr ruhiger Hund, was natürlich sehr schön ist.

 

Auch Amelie hat natürlich so ihre Spitznamen wegbekommen: angefangen mit Ameliese, verkürzt auf Liese, Liesi oder Liesili (wird immer kleiner) oder neuerdings Li-Li und Bärchi. Hören tut sie auf fast alles. Sie ist schon eine süße Maus und so herrlich albern. Kasperkopf wäre der richtige Spitzname für sie.

Nach Cheyennes Tod ist sie sehr unsicher geworden, da ihr einfach der Halt genommen wurde. Fast zwei Jahre hat sie sich immer an ihr orientiert, ist Cheyenne an Dingen oder Hunden einfach vorbei gegangen, hat sie es auch gemacht. Auf sich allein gestellt war sie bei vielem ängstlich und wußte nicht, wie sie den Dingen begegnen sollte. 

Nachdem Noelle zu uns gekommen ist, hatte sie wieder etwas mehr Spaß. Die Kleine durfte mit ihr machen, was sie will, sie ließ sich alles gefallen. Selten gab es mal eine Lektion für Noelle. Leider muß ich sagen. Amelie ist da durch eine andere Schule gegangen bei Cheyenne.

Im letzten Jahr hat sie sich prima entwickelt, ist (aussehensmäßig) richtig erwachsen und eine kleine Schönheit geworden.

 

Seitdem ich im November 2008 nach Jena gezogen bin, sehe ich Amelie leider nur noch sehr selten, da sie bei Herrchen geblieben ist. Aber wenn Herrchen in den Urlaub fliegt, dann ist sie aber immer bei mir und Noelle. Das ist immer sehr schön, die beiden freuen sich immer so, wenn sie sich mal wieder "haben". Auch wenn sich Amelie zwischenzeitlich nicht mehr alles gefallen läßt, gibt es genug Situationen, wo ich staune, was sich Noelle alles herausnehmen darf. Aber auch ich finde es schön, mein süßes Bärchen ab und an mal bei mir zu haben, mit ihr gibt es immer was zu lachen. Und es fällt mir immer total schwer, sie dann wieder heim fahren zu lassen.

Auch Noelle ist ab und zu bei Amelie und Micha zu Besuch, das ist dann natürlich auch sehr schön und alle Drei verstehen sich prima. Auch haben wir verschiedene Ausflüge zusammen unternommen, das ist immer toll. Schade, dass es so selten ist.

Mit zunehmendem Alter ist Amelie etwas ruhiger geworden, allerdings ist es noch immer ihr Lieblingsspiel, Bälle zu zerlegen. Das kann sie auch mit über 10 Jahren noch sehr gut, wie man hier sieht.

Dies ist eines der letzten Bilder, das ich von Amelie gemacht habe. Es ist vom März 2018. Nicht ganz zwei Monate später ist sie mit 12 Jahren über die Regenbogenbrücke gegangen - wo sie hoffentlich Cheyenne finden wird. Ich kann es noch gar nicht fassen, dass ich sie niemals wieder sehen werde - sie wird uns allen fehlen!

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